Kleine Morde

Deutschland in naher Zukunft. Der erste Prozess gegen einen Jugendlichen unter 14 Jahren wird von Medien, Öffentlichkeit und Justiz gleichermaßen heiß erwartet und durchaus parteiisch beobachtet. Martin, Sohn eines Richters mit feinen Manieren, guten Noten und hohem IQ, steht im Verdacht, einen jüngeren Knaben ermordet zu haben. Jedenfalls wurde er zuletzt mit dem Opfer gesehen, und am Tatort finden sich seine Fingerabdrücke. Sein Vater sorgt für die beste Verteidigung, doch auch die ist gegen Überraschungen nicht gefeit. Hinter großbürgerlichen Fassaden gähnt der Abgrund in diesem getragen in bedeutungsschwere Szene gesetzten Kriminaldrama, überraschende Wendungen werfen lange Schatten voraus, und die Musik wird nicht müde zu unterstreichen, in welcher Gefühlslage die jeweilige Person auf der Leinwand sich gerade befindet. Ann-Kathrin Kramer, der inzwischen verstorbene Günther Kaufmann, sowie Vater und Sohn Ochsenknecht verbreiten prominenten Glanz im etwas hüftsteifen deutschen Justizdrama.